Wir schreiben das Jahr 1525. das „finstere“ Mittelalter ist zu Ende und Europa befindet
sich im Umbruch. Im deutschen Südwesten gärt es an allen Ecken und Enden.
Die Bevölkerung ist unzufrieden mit den seitherigen feudalen Zuständen.
Die Bauern befinden sich am unteren Ende der Hierarchie. Und aus ihren Reihen regt sich Widerstand. Aus lokalen Aufständen wird eine Bewegung, die ganz Süddeutschland und die umliegenden Gebiete erfasst. In der Geschichte sollte diese erste deutsche Revolution später als der Bauernkrieg bekannt werden. Auch in Kraichgau und Stromberg machten sich die Bauern unterstützt durch allerlei Kriegsvolk auf den Weg um dem Feudalismus der Fürsten ein Ende zu setzen ... |
Soviel zur belegten
Geschichte im 16. Jahrhundert. Doch wir machen jetzt einen Zeitsprung
in die Gegenwart – oder befinden wir uns doch noch in der Vergangenheit?
Im August des Jahres 2003 a.D. treffen sich im klösterlichen Amthof zu Derdingen Söldner, Kriegsknechte, Marketenderinnen und fahrendes Volk aus der Region, aber auch aus Franken, von der Alb und den Ufern des Bodensees und selbst aus dem Bayrischen, um sich der Bewegung der Bauern anzuschließen. |
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Sie wollen zur Unterstützung des Württemberger Haufens nach Süden ziehen. Ziel ist Besigheim am Neckar. Und sollten sie dort keine Gleichgesinnten treffen, wollen sie binnen einer Woche zurück sein, vor den Mauern des Klosters Maulbronn. |
Mit Sack und Pack machen sie sich auf den Weg über die Höhen des
Strombergs und die Täler des Zabergäus. Beschwerlich wird der Marsch mit Sack und Pack, denn es sind nur wenige Zugtiere vorhanden um die
schwersten Wagen zu bewegen. Die leichteren Karren werden also von Hand bergauf und bergab gezogen. Rund 80 Männer Frauen und Kinder legen
dabei Tagesetappen von 10-15 Kilometern zurück, um jeden Abend in einer am Ziel errichteten Zeltstadt zu übernachten.
Die bunten Gewänder der Kriegsknechte und des Weibervolks,
furchteinflößende Waffen, wilder Gesang, mittelalterliche Wagen, Zelte und Ausrüstungen – all dies prägt auf dem Weg durch Wälder und
Felder, bei den Vorstellungen in den Orten am Wegesrand und im abendlichen Feldlager das Bild der verwegenen Truppe.
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